Die Trägheitskraft wirkt im Schwerpunkt des Fahrzeugs, während die Verzögerungskraft aufgrund der Bremsbetätigung auf der Fahrbahnoberfläche wirkt. Diese beiden bilden ein umwerfendes Paar. Dieses Kippmoment erhöht die senkrechte Kraft zwischen den Vorderrädern und dem Boden um einen Betrag, während die senkrechte Kraft zwischen den Hinterrädern und dem Boden um den gleichen Betrag verringert wird. Dadurch wird ein Teil des Fahrzeuggewichts von der Hinterachse auf die Vorderachse übertragen.
Man beobachtet, dass bei Fahrzeugen entweder die Gewichtsverteilung auf die beiden Achsen gleich ist oder die Vorderachse mehr Gewicht trägt, sodass die Bremswirkung für eine effiziente Bremsung stärker auf die Vorderräder wirken muss. Es zeigt sich, dass zur Erzielung maximaler Effizienz im Allgemeinen etwa 75 % der gesamten Bremswirkung auf die Vorderräder wirken sollten. Allerdings würde es in diesem Fall beim Fahren auf nasser Fahrbahn zu Problemen kommen. Eine hohe Bremswirkung an der Vorderseite würde aufgrund der geringeren Gewichtsverlagerung zum Durchrutschen der Vorderräder führen. In der Praxis werden etwa 60 % der Bremskraft auf die Vorderräder ausgeübt.